Heute haben wir es nach einer Tagesetappe von 723km bis ca. 180km vor Salalah im Süden des Landes geschafft. Es war ein höllischer Ritt auf endlosen Straßen durch die heiße Wüste. Wenn ich mir wieder mal ein Motorrad kaufe, dann auf alle Fälle mit Klimaanlage! Bei uns ist die Sonne schon vor 2 Stunden untergegangen und wir liegen schon in den Zelten neben einer Dattelpalmenplantage. Gute Nacht!
Heute morgen sind wir so zeitig aufgestanden, dass wir uns während des Packens den Sonnenaufgang (6:10 Uhr) anschauen konnten. Ein paar Kilometer weiter konnten wir uns dann 1km abseits der Straße endlich mal ein paar Weihrauchbäume anschauen. Sie sind gar nicht so einfach zu finden. Aber dank Koordinaten aus dem Internet sind wir eben doch noch fündig geworden. Mittlerweile sind wir kurz vor der Küste angelangt und machen gerade ein Mittagspäuschen in 300m Höhe mit Blick auf den flachen Küstenstreifen und das Meer südlich des Dhofar Gebirgszuges.
Heute haben wir ein schönes Plätzchen in einer Meeresbucht zum übernachten gefunden. Wir sind hier ca. 100km östlich von Salalah an der Küste. Es ist herrlich, nach einigen Tagen fernab vom Meer, wieder mal zu baden. Das Wasser ist so warm, dass selbst Frank von „warmen Wasser“ spricht – und das will schon was heißen ;-)
Nach einer ruhigen aber heißen Nacht am Strand fahren wir heute die Küste entlang Richtung Westen. Gegen Mittag schauen wir uns eine der hier häufig auftretenden Quellen an, die dann in das Bewässerungssystem (Falaj) eingeleitet werden. Dann fahren wir weiter durch das Dhofar Gebirge nördlich von Salalah.
Wir drehen noch eine schöne Runde durch den nordwestlichen Teil des Gebirges oberhalb von Salalah. Zuerst werfen wir einen Blick in eine Schlucht, die sich vom Gebirgskamm abwärts Richtung Süden erstreckt. Dort müssen wir uns auch einer Horde Kinder erwehren, die sich unbedingt auf die Motorräder setzen wollen bzw. es auch tun. Wir müssen sie regelrecht von den Maschinen herunterziehen. Man muss aber dazu sagen, dass dies das erste Mal war, dass uns jemand so auf die Pelle gerückt ist. Sonst sind die Omanis eher interessiert aber zurückhaltend bzw. die Kinder „wohlerzogen“ ;-) Heute morgen im Restaurant hat sogar ein unbekannter Spender unser Frühstück bezahlt. Als wir bezahlen wollten, hat uns die Bedienung klar gemacht, dass bereits alles beglichen sei. Leider konnten wir uns nicht persönlich bedanken, da der Gast schon gegangen war. Doch zurück zu heute nachmittag. Nach der Schlucht haben wir das Grab von Hiob besucht, der sowohl in der christlichen als auch muslimischen Religionsgeschichte als Prophet erwähnt und verehrt wird. Dort haben wir auch wieder mal deutsche Touristen getroffen, die mit einer organisierten Jeeptour unterwegs waren. Motorradfahrer haben wir übrigens noch keine auf unserer Tour getroffen. Wer fährt auch im April bei dieser Hitze durch den Oman ;-)
Wir sind in Salalah City unterwegs. Frank und ich haben uns gerade eine OMANTEL SIM-Karte gekauft: 2 Rial (4 Euro), wobei die 2 Rial voll abtelefoniert werden können. Nun gehört auch Frank zum erlauchten Kreis der telefonieren-Könner, denn bis jetzt hat keine der beiden SIM-Karten von ihm hier funktioniert. OMANTEL Internet Flat 1 Rial für 24h ! Ob es funktioniert, seht ihr wenn dieser Blog Eintrag ankommt :-) Da hätten wir uns wohl schon viel eher eine omanische SIM-Karte holen sollen…
Heute nachmittag hat Frank für morgen zwei Tauchgänge gebucht – hoffen wir mal, dass er nicht in meine Fußstapfen tritt… Dixi und ich werden morgen die Kuh bzw. das Muli satteln uns Richtung jemenitische Grenze aufmachen, um dort die Gegend zu erkunden. Heute Abend waren wir dann noch im Haffa Souk, um ein paar Kleinigkeiten als Andenken, wie z.B. Weihrauch, zu kaufen.
Frank ist heute morgen 7:00 Uhr zu seinen zwei Tauchgängen aufgebrochen, Dixi und ich eineinhalb Stunden später zu unserer Tour gen Jemen. Unser erster Stop war an der Westseite der traumhaft schönen Mughsayl Bay bei der Marneef Cave. Das Gelände dort ist durch bizarre Felsen mit mächtigen Überhängen geprägt.
Im Dach der Marneef Höhle befinden sich drei Löcher, die Blow Holes. Bei entsprechenden Wellengang schießen bis zu 15m hohe Fontänen aus den Löchern.
Das Gebiet westlich von Salalah führt durch eine schöne Gebirgskette. Dann folgt ein etwas kargeres Gebiet in höheren Lagen. Zur Grenze hin wird es dann wieder sehr schön bergig und vor allem grün! Wir mussten zwei check points des Militärs passieren. Am letzten fragte ich, ob es Richtung Grenze noch eine Tankstelle gäbe. „Ja, ja“ lautete die Antwort. Pustekuchen! Als wir an der jemenitischen Grenze ankamen, fuhr ich schon 30km auf Reserve und keine Tankstelle weit und breit! Aber nach einem netten Plausch mit dem Grenzposten, hat man mir 12 Liter aus den Staatsbeständen spendiert :-) Von einem Kurzbesuch des Jemen hat man uns übrigens abgeraten: „Crazy people, maybe they take a lot of money from you.“ Hmm, dann bleiben wir doch im Oman. Und Frank wartet bestimmt schon „zu Hause“. Also zurück nach Salalah.
Bevor wir morgen wieder Richtung Norden aufbrechen, haben wir uns heute Abend zum Abschluss unseres Besuchs in Salalah noch ein Essen in einem libanesischen Restaurant gegönnt. War wirklich lecker: Steaks, Gemüse, Salat, Obstsäfte und einen Tee als Abschluss. Wir konnten uns gerade noch ins Hotel schleppen ;-) …