Bis Iskenderun sind wir heute morgen Autobahn gefahren und waren dadurch schon gegen 12:30 Uhr an der Grenze zu Syrien. Auf türkischer Seite wieder 4 mal Stempelei (das kennen wir ja schon), auf syrischer Seite 4 Stationen mit je 2 bis 3 Stempelbeauftragten. Vor allem die Reihenfolge war so undurchschaubar, sodass wir prompt von der letzten Station nochmal zu LOS geschickt wurden. Wir haben uns das volle Programm gegönnt: Versicherung, Carnet, Stempelgebühren usw. Nach 2 Stunden hatten wir es dann geschafft und das große Eisentor wurde für uns zur Seite gerollt und wir durften syrischen Asphalt unter die Reifen nehmen.
Den Nachmittag haben wir in Aleppo verbracht, haben Geld getauscht und das Stadtschloß (Zitadelle) angeschaut – leider nur von außen, denn es wurde gerade geschlossen. Den Weg dahin haben wir dank Frank’s free style Navi gefunden: ohne Hemmungen durch Baustellen und Fußgängerzonen bis wir direkt mit den Motorrädern vor dem Haupteingang der Zitadelle standen (natürlich voll im Fußgängerbereich).
Abends sind wir dann zu einer Campingmöglichkeit gefahren, deren GPS-Koordinate wir aus dem Internet hatten: Camping Al Salaam, dass von einem Syrer und seiner belgischen Frau im Garten ihres Hauses betrieben wird.
Morgen wollen wir uns dann das volle Burgen-Programm geben. :-)
… na ja, nicht ganz, aber wir mußten uns heute wieder mal ein Plätzchen zum Wildcampen suchen, nachdem wir an der Saladinsburg doch mehr Zeit verbracht haben, als wir uns ursprünglich vorgestellt hatten. Es ist aber auch eine riesige Anlage, mehr eine Saladinstadt als Saladinburg. Auf jeden Fall wirklich sehenswert.
Übrigens sind die Syrer alle sehr freundlich – vor allem wenn sie hören, daß wir aus Deutschland kommen. Dann sind wir immer VERY WELCOME. Wir empfinden das als sehr angenehm. :-)
Auf den Straßen fällt auf, daß neben Autos aller Preis- und Altersklassen sehr viele 125er Motorräder unterwegs sind, da größere Bikes nicht erlaubt sind.
Heute Nacht sind wir auf einer Art Picknickplatz, ca. 50m neben einer Straße und der Wind versucht unsere Zelte abzureißen.
Übrigens haben wir es bis jetzt noch nicht geschafft, Brot zu kaufen. Dafür haben wir heute syrisches Bier bekommen. :-)
Morgen wollen wir dann weiter nach Apamea (Säulenallee), Hama (Wasserräder) und Krak des Chevaliers (Kreuzritterburg). Mal schauen, was wir davon schaffen.
Wir haben uns heute nach einer sehr stürmischen Nacht das volle Touristenprogramm gegeben: die 2km lange Säulenallee von Apamea, die meterhohen Wasserräder von Hama, die Burgenanlage Krak des Chevaliers und Damaskus. Wobei wir von Damaskus erst den Zeltplatz und den nahe gelegenen Suk kennengelernt haben. Aber wir haben uns entschieden, 2 Nächte hier zu verbringen und haben so Zeit, Damaskus zu erkunden.
Übrigens befindet sich der Zeltplatz jetzt ca. 1km von der im Internet kursierenden GPS-Position entfernt, da sich jetzt an der ursprünglichen Stelle eine große Baustelle befindet. Aber viele hilfsbereite Bauarbeiter und Kinder haben uns natürlich sofort als campingwütige Touristen erkannt und in die richtige Richtung geschickt.
Heute morgen haben wir ein paar kleinere Arbeiten an den Motorrädern durchgeführt. Dabei haben wir festgestellt, daß wir zu wenig destilliertes Wasser für die Batterien dabei haben.
Gegen Mittag sind wir mit einem ‚Micro Bus‘ (Sammeltaxi) für 10 SYP (1,50 Euro) ins Stadtzentrum gefahren und haben uns u.a. die Zitadelle, die überdachten Suks und die herrliche Omyiaden-Moschee angeschaut.
Wasserträger in den Suks |
Kamelfleisch |
Umayyaden-Moschee |
Umayyaden-Moschee, Schrein Johannes des Täufers
Dann haben wir uns einen Taxifahrer angeheuert, der uns erst zu einem Geschäft fuhr, in dem wir destilliertes Wasser kaufen konnten, dann zu einem Geldautomaten und schließlich zu einem Restaurant, in dem wir mal etwas anderes als Tütensuppe essen konnten: das ‚Elisar‘ mit wunderschönem Innenhof und hervorragender Speise- und Weinkarte.
Das abschließende Highlight war heute die Taxifahrt zurück zum Zeltplatz: die Taxifahrer hier können Taxi fahren (wie es ja auch ihre Berufsbezeichnung vermuten läßt), aber sie haben keinen Plan, wo sie gerade sind oder wohin der Fahrgast will. Selbst der arabische Zettel unseres Zeltplatz-Chefs hat da nicht viel geholfen. Der Fahrer hat mehrere Male gehalten, um nach dem Weg zu fragen und wollte uns schon fast wieder ausladen. Aber dann hat er eine Gruppe Leute gefragt, von denen auch einer Englisch verstand und als dieser dann noch hörte, daß wir Deutsche sind, ging es endlich vorwärts und wir erreichten gegen Mitternacht wieder unseren Zeltplatz.
Wir befinden uns jetzt 402m unter dem Meeresspiegel! Nachdem wir heute morgen Damaskus verlassen und zur Mittagszeit 2,5 Stunden an der Grenze mit office hopping verbracht haben, sind wir gegen 17:00 Uhr hier am Toten Meer angekommem. Nach zwei Versuchen, uns in Hotels einzuquartieren, um Zugang zum Toten Meer zu bekommen (was wir aber wegen der Zimmerpreise wieder verworfen haben), haben wir dann doch noch den Hauptgewinn gezogen und durften auf dem Gelände vom „Amman Beach“ (so heisst diesser Bereich hier) zelten. Wobei Dixi und ich gar kein Zelt aufbauen, sondern uns einfach auf unsere Isomatten legen werden. Pünktlich vor Sonnenuntergang haben wir es dann auch noch ins Wasser geschafft.
Nach einer sehr warmen Nacht waren wir heute Morgen noch einmal baden und wollen jetzt den „Kings Highway“ durch das Gebirge weiter Richtung Petra fahren…
Wir sind auf dem Weg nach Petra. Machen gerade Rast und trinken einen Tee. Haben gestern Abend noch zwei Italiener getroffen, die sich uns angschlossen haben.
Gestern Abend haben wir unsere Zelte in ‚Klein Petra‘, einer Art Campingplatz mit wahlweisen festen Unterkünften, aufgeschlagen.
Die alte Nabtaeer Stadt Petra ist wirklich beeindruckend. Die Schatzkammer, vor der wir hier gerade stehen, ist wohl das bekannteste Bauwerk hier und musste schon mehrmals als Filmkulisse herhalten. Wir haben heute, teils unfreiwillig, da falsch abgebogen, Petra praktisch vollständig erkundet, wofür man normalerweise ein 3-Tages-Ticket lösen sollte.
Aus unserem urspruenglichen Plan, noch heute weiter nach Aquaba zu fahren, wird wohl nichts, obwohl wir heute schon vor 6 Uhr aufgestanden sind. Aber jetzt ist es schon 15:30. Also werden wir noch eine Nacht auf dem Zeltplatz hier verbringen.
Auf dem Weg nach Aquaba sind wir ca. 30 km in das Wadi Rum, einem sehr breiten und landschaftlich schönen Wadi hineingefahren. Theoretisch könnten wir von hier Sandpiste bis Aqaba fahren, aber bei unserem Umfang an Gepäck verkneifen wir uns das und fahren zurück auf die Hauptstrasse.
Kurz vor Aqaba verabschieden wir uns von dem italienischen Pärchen, dass uns nun seit 3 Tagen begleitet hat. Sie wollen versuchen, den Grenzübergang nach Israel zu passieren. Wir fahren weiter Richtung saudische Grenze, um ganz im Süden von Aqaba eine Unterkunft zu finden. Stilgerecht steigen wir im „Royal Diving Club“ ab, genießen nach einem Bad im Roten Meer den Sonnenuntergang bei einem „Large Heineken Draft“ (zu deutsch „’ne Halbe“) und warten, dass das Dinner-Zelt öffnet… Und wie der Name des Clubs schon vermuten lässt, haben wir für morgen früh auch schon einen Tauchgang gebucht. Mann, ist das Leben hart :-)
Nach einem entspannenden Morgen-Tauchgang von Frank und Maik und Dixi’s Schnorchelei fahren wir kurz vor Mittag wieder Richtung Norden. Diesmal nehmen wir die Strasse nahe der Israelischen Grenze entlang durch das Wadi Arabia. Wir müssen einige Kontrollen an den Checkpoints über uns ergehen lassen, aber diese laufen alle ganz locker und entspannt ab. Wir fahren die komplette Ostküste des Toten Meeres entlang und halten noch kurz an einem Beduinencamp, um die Kinder mit Bonbons und Kugelschreibern zu beglücken.
In Amman biege ich falsch ab und beschere so meinen Mitfahrern noch eine Amman-City-Rundfahrt zur rush hour. Ca. 40 km vor der syrischen Grenze wollten wir eigentlich campen, checken aber dann doch ins Hotel ein, da es schon dunkel ist und wir auf die Art morgen auch eher aufbrechen können.